(c) hjs – Offshore Windpark nördlich von Helgoland

(c) hjs – Transformatorstation für die Landanbindung

Das Wirtschaftsforum Offshore Helgoland traf sich nun schon das sechsten Mal in Folge, um über die Erkenntnisse und die zukünftigen Entwicklungen zu beraten. In ungezwungener Atmosphäre und ohne politische Ideologie wird über die technischen und politischen Machbarkeiten beraten.

(c) hjs – Begrüßung durch den Bürgermeister von Helgoland und Dr. Bernd Buchholz, Wirtschaftsminister Schleswig-Holsteins.

Während des Forums wurde die tausendste (1.000) Offshore-Windenergieanlage an das Stromnetz angeschlossen. Die auf See generierte Leistung entspricht nun vier (4) Atomkraftwerken.

Hier die Erkenntnisse:

Die Wichtigste! Offshore Windkraftwerke können in Zukunft OHNE Kostenbeteiligung durch die Bürger (EEG Umlage) wirtschaftlich betrieben werden. EnBW, DONG, E.ON machten uns dies bei der letzten Ausschreibungsrunde vor. Klasse!!

 

(c) Enak Ferlemann

Der parlamentarischer Staatssekretär Enak Ferlemann machte klar, dass die Energie aus Offshore Wind als ein maßgeblicher Bestandteil der Energiepolitik gesehen wird. Dabei ist auch die Stromverteilung – wie der Südlink – unumgänglich.

Derzeit gibt es im Süden des Landes keine Energiequelle (außer Atom- und Gaskraftwerken), die den Energiehunger stillen könnte. Wasserkraftwerke sind nur bedingt nachhaltig, denn sie sind zum Teil vom Schmelzwasser der Gletscher in den Alpen abhängig.

Auch die Energieversorger – so Dirk Güsewell von der EnBW – stellen sich um und verlangen von der Politik reinen erneuerbaren Strom vermarkten zu können.

Eine große Herausforderung ist die so genannte Sektorenkoppelung. Dabei handelt es sich um die komplette Vernetzung von Stromerzeugung und Verbrauch. Also mit den Anforderungen aus Haushalt, E-Automobil (nicht Batteriespeicher) und Industrie.

Trend des Verbrauchs – anstatt weniger, stehen die Zeichen auf viel mehr! Derzeit benötigt die Digitalisierung alleine einen Strombedarf von ca. 10% mit einer Prognose zu 25% über das nächste Jahrzehnt. Auch wir mit unserem iPhone tragen dazu dabei.

Fazit:

  • Dezentralisierung von regenerativer Stromerzeugung auf dörflichen, regionalen oder Länderniveau ist physikalisch nicht möglich.
  • Selbst 2030 werden noch immer 80 Gigawatt an konventioneller Leistung benötigt.
  • Die Industrie entwickelt sich durch die Reduktion der Subventionen schneller als die Politik mithalten kann.
  • Es muss in der Politik aufhören, das Energieproblem nur über ideologische Debatten lösen zu wollen. Zu komplex ist das Thema. Es gibt keine Lösung, die allen gerecht wird! Jedoch muss es möglich sein, die Meinung zu ändern, wenn die Erkenntnisse sich ändern!